Pressemitteilung des ADFC

Am kommenden Samstag, den 14. Mai rollen ab 15 Uhr Fahrrad-Kinder-Demos durch drei saarländische Städte – Saarbrücken, Saarlouis und Homburg. Die Kidical Mass ist eine weltweite Bewegung. Sie macht alleine in Deutschland in über 180 Städten auf die gefährliche Straßenverkehrssituation aus der Sicht von Kindern aufmerksam. Die Kidical Mass hat die Vision, dass sich alle Kinder und Jugendliche sicher und selbständig mit dem Fahrrad bewegen können. Sie gibt den Kindern eine Stimme im Verkehr und zeichnet ein positives Zukunftsbild mit nachhaltiger Mobilität und lebenswerten Städten. Sie vernetzt und mobilisiert Alt und Jung über die Radszene hinaus. Im Saarland hat sich ein Aktionsbündnis aus ADFC, BUND, Fridays und Parents for Future, VCD und einigen Privatpersonen gefunden, das zur Demo einlädt.

Auch im Saarland haben viele Eltern Angst, ihre Kinder mit dem Fahrrad zur Schule fahren zu lassen. Hauptgrund dafür ist das hohe Verkehrsaufkommen auf den saarländischen Straßen. Gleichzeitig ist auch hier bei vielen Kindern zunehmend Bewegungsmangel und Übergewicht festzustellen. Nach Aussagen der Polizei können mittlerweile viele Kinder gar nicht mehr Rad fahren. Diese Phänomene hängen ebenfalls mit dem Straßenverkehr und der im Saarland immer noch lückenhaften Radverkehrsinfrastruktur zusammen. Die drei Fahrrad-Kinder-Demos in Saarbrücken, Saarlouis und Homburg machen, wie auch schon 2021, auf diese Probleme aufmerksam.

Neben dem Demonstrationszug mit Fahrrädern, Rollern, Laufrädern, Einrädern sind besondere Beiträge geplant: Aktionen auf den Straßen, Redebeiträge von Kindern und Aktionsangebote als Schlusskundgebung. In Saarbrücken wird die „Hot Wheels Brass Band“ auf Lastenrädern für gute Stimmung sorgen.

Das saarländische Aktionsbündnis fordert, die Straße den Kindern als Lebensraum zurückzugeben. Dazu wäre es nach Ansicht des Bündnisses notwendig, das Straßenverkehrsrecht kinderfreundlich umzugestalten. Vor allem die Schutzbedürftigkeit von Kindern müsse in den Mittelpunkt gestellt werden. Ziel müsse die „Vision Zero“ sein, dass also keine Verkehrstoten mehr im Straßenverkehr zu beklagen sind. Außerdem müsse die selbständige Mobilität der Kinder ermöglicht werden.

Städte und Gemeinden sollten die Freiheit erhalten, kinder- und fahrradfreundliche Maßnahmen nicht nur an einzelnen Gefahrenstellen umzusetzen, sondern auf allen ihren Straßen. Das umfasse die Anlage von geschützten oder baulich getrennten, breiten Radwegen an Hauptverkehrsstraßen sowie geschützte Kreuzungen nach niederländischem Vorbild, Tempo 30 auf Hauptverkehrsstraßen innerorts, Schulstraßen und Zonen ohne Autoverkehr. Fahrradstraßen und Fahrrad-Zonen könnten als flächendeckendes Netz die Grundlage für ein sicheres Schulwegenetz bilden. Hinzukommen sollten Straßen ohne Durchgangsverkehr in Wohngebieten. Die Landesregierung müsse insbesondere den Ausbau von Schulradwegenetzen und die Einrichtung von „Schulstraßen“ vorantreiben und fördern. Auf der kommunalen Ebene sei es dringend nötig, den bereits vorhandenen Handlungsspielraum voll auszuschöpfen. Maßnahmen wie die Umwidmung von Kfz- zu geschützten Radfahrstreifen an mehrspurigen Straßen, die Anordnung temporärer Durchfahrtsverbote für Autos vor Schulen und Kitas („Schulstraßen“) oder die Einrichtung temporärer Spielstraßen sowie die Schaffung von Begegnungszonen seien schnell und ohne großen Aufwand umsetzbar. Illegales Parken auf Geh- und Radwegen müsse energisch bekämpft , legales Parken auf diesen Wegen abgeschafft werden. Die gewonnenen Flächen kämen dem Fuß- und Radverkehr zugute und könnten in Spiel- und Begegnungszonen umgewandelt oder begrünt werden.

Weitere Informationen erhalten Sie für
Saarlouis: marcel.scherf@adfc-saar.de
Homburg: ute.kirchhoff@adfc-saar.de
Saarbrücken und zur saarlandweiten Koordination: herbert.loskill@adfc-saar.de, 0162/ 7336198

 

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