Wenn Müll in der Landschaft liegt, dann ist das das Verschulden der Menschen, die den Müll fallengelassen haben. Das ist sicherlich so richtig. Dennoch ist auch die Frage interessant, welche Unternehmen hinter dem Müll stecken, denn genau diese Unternehmen haben zumindest mit dem Verkauf der Artikel Umsätze gemacht und tragen auch deshalb eine Verantwortung.

Außerdem steckt hinter einem hohen Müllaufkommen auch das Potential einer Verbesserung.

Die regelmäßige Erfassung von Müll und die Untersuchung des Mülls nach seinem Hersteller ist eine Aufgabe von #BreakFreeFromPlastic, die jährlich ein Brand Audit durchführen, um die Hersteller des Mülls zu erfassen.

Tatsächlich ist die Datenbasis aus Deutschland aber überaus dünn. Das war dann auch der Grund für Cleanup Saarland, dass auch hier der Müll im Vorfeld des World Cleanup Days genauer erfasst wurde. In über 15 Gemeinden wurde Müll gesammelt und nach Marke, Hersteller, Art des Plastiks und Verwendungszweck erfasst. Außerdem wurde noch erfasst, ob es sich um ein homogenes Stück, oder um Plastik aus mehreren Schichten handelt.

Obwohl Zigarettenkippen ebenfalls aus Kunststoff bestehen, wurden diese diesmal aus hygienischen Gründen nicht gesammelt und erfasst.

Insgesamt wurden so rund 4.000 Müllfunde erfasst. Als mehrheitlich aus Plastik und mit einer eindeutigen Zuordnung zu einem Hersteller sind dann 2.149 Daten in den globalen Report eingeflossen. Nicht eingeflossen sind die gesammelten Müllstücke, die überwiegend aus Metall, Glas oder Papier bestehen.

Diese Menge des von Cleanup Saarland erfassten Plastikmülls ist die größte Datenbasis unter allen europäischen Ländern. Weltweit auf Platz 1 unter den Verursachern ist im Globalen Report (wie in den Vorjahren auch) The Coca-Cola Company gefolgt von PepsiCo. Die Konsumgüterproduzenten Unilever, Nestlé, Procter & Gamble und Mondelēz International folgen auf den nächsten Plätzen.

In Deutschland fallen Coca-Cola und PepsiCo weniger stark ins Gewicht, da in der Regel Pfand auf den Plastikflaschen ist und es doch eine höhere Rücklaufquote gibt.

Brand Audit Daten für Deutschland 2021:

Ferrero Group11,31%
Mc Donalds Corporation9,35%
Capri Sun Group Holding5,44%

In Deutschland ist der wichtigste Verursacher die Ferrero-Group, bei der überwiegend die direkte Umverpackung der Schokoriegel (Kinder Country, Duplo, Hanuta) aber auch Bonbonpapierchen (Schokobons) zu dem Ergebnis beitragen. Dass McDonalds als Teilnehmer im Saarländischen Umweltpakt so einen großen Anteil am Plastikmüll hat, ist sicherlich eine traurige Überraschung. Hier sind es besonders die Deckel von Getränkebechern, aber auch die Plastikverpackungen von Dips und Saucen. Capri Sun ist mit einem Produkt auffällig. Dabei ist diese Verpackung für die Ewigkeit gedacht, denn auch nach 20 Jahren ist eine Capri noch gut erkennbar.

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